Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Feilschen oder Verhandeln von Preisen gemacht?

Bei meinen Erfahrungen mit dem Feilschen ist mir klar geworden, dass Vorbereitung und Recherche vor der Verhandlung das A und O sind. Man auch auf den emotionalen Aspekt eingehen und versuchen, eine Beziehung zum Verkäufer aufzubauen. Freundlichkeit und Respekt sind immer noch die beste Taktik, um jemanden auf seine Seite zu ziehen. Ein gutes Argument kann auch die Kenntnis des Marktwerts sein. Wenn du deine Hausaufgaben gemacht hast und weißt, wie viel ähnliche Produkte kosten, hast du eine starke Verhandlungsposition. Wie seht ihr das? Arbeitet ihr auch so oder habt ihr ganz andere Ansätze?

In meinen Verhandlungen ist mir aufgefallen, dass es gut funktioniert, wenn ich die Bereitschaft zeige, wegzugehen. Das setzt oft den nötigen Druck auf den Verkäufer, um den Preis zu senken. Wie handhabt ihr das?

Skeptisch sehe ich da allerdings, ob das immer klappt. Manchmal schwächt ein zu schneller Rückzug unsere Verhandlungsposition. Was sind eure Gedanken dazu?

Hab mal gehört, wer zuerst den Preis nennt, verliert! Wie sieht's bei euch aus, seid ihr schon mal als "Verlierer" aus einer Verhandlung gegangen?

Also bei mir endet das Feilschen meistens mit "okay, zwei zum Preis von einem, sondern drei!"

Apropos Abschluss von Verhandlungen, habt ihr auch schonmal den "Hälfte-der-Hälfte" Trick angewendet? Wie erfolgreich wart ihr damit?

Ehrlich gesagt, finde ich, es kann auch einfach anstrengend und manchmal unangenehm sein, ständig zu feilschen. Vor allem, wenn es klar ist, dass der Verkäufer kaum Spielraum hat. Manchmal hat man das Gefühl, kein wirkliches Schnäppchen zu machen, sondern eher Zeit und Energie zu verschwenden. Kennt ihr das auch oder seid ihr da immer ganz entspannt?

Also, bei mir lief mal eine Verhandlung so: Ich war in dem Glauben, gerade das Geschäft meines Lebens zu machen, hab die charmante Plaudertasche raushängen lassen und den Verkäufer mit meinen ausgeklügelten Argumenten fast eingeschläfert. Am Ende dachte ich, der Preis ist so gut, den kann man nicht ausschlagen – bis ich rausgefunden habe, dass es genau der Preis war, der eh auf dem Schild stand. Hatte wohl beim Feilschen vergessen, vorher aufs Preisschild zu schauen. So kann's gehen, wenn man sich zu sehr auf sein Verhandlungsgeschick verlässt! Müsst ihr auch manchmal über eure eigenen Verhandlungs-"Künste" lachen?

Ist euch eigentlich auch schon aufgefallen, dass manche Leute beim Feilschen quasi ein Rollenspiel veranstalten? Fast so, als ob sie sich in einen bazaar-mäßigen Charakter verwandeln und dann geht's ab. Macht ihr sowas bewusst oder kennt ihr Leute, die das so durchziehen?

Das Thema hier driftet ja ein bisschen ab, aber manchmal ist es beim Feilschen gar nicht das Ziel, den absolut niedrigsten Preis herauszuschlagen, sondern einfach ein Gefühl für den Wert der Ware zu entwickeln und einen fairen Handel für beide Seiten zu erzielen. Es geht ja nicht immer darum, den Verkäufer bis aufs Blut auszupressen, sondern um eine Win-Win-Situation. Was denkt ihr, gibt es nicht auch eine Art ethisches Feilschen? Gebt mal ein paar Einsichten dazu, wie ihr das seht und handhabt.

Manchmal, wenn ich merke, dass der Verkäufer gar nicht mit sich reden lässt, dann leg ich in bester Schauspielmanier einen dramatischen Abgang hin – natürlich voller Hoffnung, dass er doch noch ein Einsehen hat und mir hinterherruft: "Einmaliges Angebot, nur für Sie!" Passiert ja... fast nie. Wer kennt's?

Manchmal ist es wirklich klüger, nicht zu sehr zu drücken und stattdessen zu akzeptieren, dass das letzte Angebot auch das Beste ist. Balance ist alles, oder?

In einigen Kulturen ist es ja eine echte Kunstform, und dort gehört das Feilschen zum täglichen Einkauf einfach dazu. Ich frag mich, ob man da als "Feilsch-Tourist" auch so richtig mithalten kann, oder ob man da ohne jahrelange Übung einfach keine Chance hat, weil man die ganzen Feinheiten nicht kennt. Was meint ihr, braucht es dafür bestimmtes Insiderwissen, oder kann sich da jeder mit genug Chuzpe reinwagen?

Ohne das richtige Gespür und Verständnis für die lokale Kultur kann man beim Feilschen in fremden Ländern definitiv auf die Nase fallen.